WAKO Europameisterschaft 2011

Johanna Brunnbauer holt Bronze, Katharina Flieser Silber für Deutschland

Drei Kickboxerinnen des KSV Geisenhausen vertreten Deutschland auf der Europameisterschaft der Jugend und Junioren in Lignano, Italien.

Nach wochenlanger Vorbereitung war es für Lisa-Maria Schandl (13), Johanna Brunnbauer (18) und Katharina Flieser (18) am Samstag, den 03.09. endlich soweit: Zusammen mit Coach Rudi Brunnbauer, der als Kampfrichter am Turnier teilnehmen würde, stiegen sie in den Nationalmannschaftsbus, der sie in sieben Stunden Fahrt nach Lignano in Norditalien bringen sollte. Dort angekommen sorgten das Wetter und das anstehende Wiegen für den einen oder anderen Schweißtropfen im deutschen Team. Das Gewicht stimmte aber bei allen und spätestens als man spät abends nach einem guten Abendessen gemeinsam am Strand die frische Meeresluft genießen konnte, waren alle fröhlich gestimmt.

Da die Vorkämpfe für Montag bis Mittwoch angesetzt waren, war der Sonntag für das Team ein freier Tag, lediglich eine Trainingseinheit am Strand war Pflichtprogramm. Am folgenden Tag war es dann aber genug der Entspannung, für Lisa-Maria Schandl galt es, das Achtelfinale gegen Bulgarien zu gewinnen. Immer einen Tick schneller als ihre Gegnerin sammelte sie Punkt für Punkt und ging als glückliche Siegerin von der Matte. Dass Lisa-Maria nun bereits im Viertelfinale der Favoritin und späteren Europameisterin aus Ungarn gegenüberstand, war Lospech und so war das Turnier nach einem starken und knappen Kampf für Lisa leider am Dienstag schon vorbei. Die Geisenhausenerin hatte aber trotz Tränen der Enttäuschung ein zufriedenes kleines Lächeln auf den Lippen, wusste sie doch selbst, dass sie sich sehr gut geschlagen hatte. Für Johanna und Katharina lief es an diesem Tag besser. Beide konnten ihren ersten Kampf souverän durch technische Überlegenheit vor Ablauf der regulären Kampfzeit gewinnen und katapultierten sich so direkt ins Halbfinale, wo beide auf ihre jeweilige Angstgegnerin treffen sollten. Katharina wuchs im Kampf gegen die starke und erfahrene Ungarin über sich hinaus, es entwickelte sich ein packendes Duell in dem abwechselnd Ungarn und Deutschland die Nase vorn hatte. Bis in die Verlängerung hinein wurden die Nerven der Zuschauer strapaziert, wo am Ende Katharina mit 13:12 gewinnen konnte. Überglücklich fiel sie Johanna in die Arme, die direkt im Anschluss gegen Tschechien zu kämpfen hatte. Johanna hatte nun das Problem, blitzschnell auf ihr eigenes Halbfinale umschalten zu müssen. Doch Kämpfe mit so starken Gegnern, wie die Tschechin eine war, können nur unter optimalen Bedingungen gewonnen werden. Johanna gab Alles gegen die spätere Turniersiegerin, konnte den Kampf über weite Strecken ausgeglichen gestalten, musste aber am Ende einsehen, dass ihr die nötige Konzentrationsphase vor dem Kampf gefehlt hatte. Dennoch wurde klar, dass der Anschluss an die europäischen Spitzenleute da ist und all das Lob, das ihr von außen zuteilwurde, war auf jeden Fall verdient. Alle Hoffnung der mitgereisten und zuhausegebliebenen Sportler des KSV Geisenhausen lag nun also auf Katharina. Am Freitag stand das Finale gegen Irland an. Schon nach den ersten Sekunden war für die Zuschauer ersichtlich, dass Katharina nicht richtig in ihren Kampf fand. Die Geisenhausenerin erklärte später selbst, dass für sie nach dem überraschenden Sieg gegen Ungarn schon alles erreicht gewesen wäre; diese mentale Schwäche gelte es nun für die Zukunft auszumerzen. Die Irin punktete souverän mit starken Beintechniken und ging als verdiente Europameisterin von der Kampffläche.

Mit insgesamt einer Goldmedaille, drei Silbermedaillen und acht Bronzemedaillen hat das deutsche Team ein respektables Ergebnis erzielt.