Am 14./15. Juni war der Höhepunkt des ersten  Wettkampfhalbjahres im Kickboxen angesagt. Wolfsburg war dieses mal der Austragungsort für die Titelkämpfe. Bereits am Freist war das Wiegen der Erwachsenen angesagt, das problemlos absolviert werden konnte. Der Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg hatte am Freitagabend zu einem Empfang eingeladen.

Anders als sonst üblich waren die Jugendlichen erst am Sonntag auf dem Programm, Grund war eine Abendgala mit ausgewählten Finalkämpfen. Die gesamten Kämpfe wurden live per Videostream ins Internet übertragen. Im Vorfeld machte man sich große Sorgen, konnten eine Woche vorher beim Bestfighter Worldcup, Lisa-Maria Schandl und Marie Oßner verletzungsbedingt nicht teilnehmen.

Davon war jedoch bei den Kämpfen für die aussenstehenden nichts zu erkennen.

Lisa-Maria Schandl, Katharine Flieser und Johanna Brunnbauer gewannen Ihre Vorkämpfe klar, teilweise durch technischen KO (mit 10 Punkten Unterschied). Lisa-Maria Schandl konnte ihr Finale gegen Hannah Vogel Souverän gewinnen und wurde somit Deutsche Meisterin. Johanna Brunnbauer bekam es im Finale wiederum mit Lisa-Marie Fritsch aus Braunschweig zu tun. In einem packenden Kampf, in dem die Führung laufend wechselte musste sie sich nach Ablauf der 3. Runde mit 17:18 geschlagen geben und errang den Deutschen Vizemeistertitel. Katharina Flieser kämpfte bei der Abendveranstaltung im Finale gegen Sonja Oswald aus Stuttgart in der Klasse -65kg, eigentlich eine Klasse über ihrer Standardklasse. Sie war eine Klasse nach oben gewechselt um nicht mit ihrer Vereinskameradin, Lisa-Maria Schandl um die Deutsche Meisterschaft kämpfen zu müssen. Katharina Flieders Finale war an Spannung kaum zu überbieten. Nach den regulären 3 Runden stand es Unentschieden, so sollte die Verlängerung die Entscheidung bringen. Aber auch danach stand es noch Remis. So musste die Entscheidung im „Sudden Death“ fallen. Hier siegt derjenige, der den ersten Treffer macht, der von allen drei Punktrichtern gesehen wird. Hier nahm sich Katharina Flieser gleich zu beginn der 2ten overtime ein Herz und startete einen überraschenden Angriff, der von allen drei Referees gewertet wurde. Die Freude über den Titelgewinn war Riesengroß.

Somit hatten die erwachsenen für die Jugendlichen am Sonntag gehörig vorgelegt.

Hier musste Celina Brecht den Anfang machen und kam mühelos ins Finale, dort stand ihr aber die amtierende Welt- und Europameisterin Nele Glase aus Eberswalde gegenüber. Also die Neuauflage des DM und EM Finales aus dem letzten Jahr. Leider reichte es nicht zum Titelgewinn und Celina freute sich über die Silbermedaille. Marie Oßner konnte ebenfalls relativ mühelos ins Finale einziehen, dort stand ihr Anne Helmboldt gegenüber. Keine unbekannte, war sie doch bereits Welt- und Vize-Europameisterin. In einem packenden Kampf, den Marie Oßner taktisch sehr klug führte, konnte sie den Sieg erringen und sich nun Deutsche Meisterin nennen.

Als letzte war Pauline Schlau an der Reihe. War den gang bis zum Halbfinale kein Problem, so wartete dort Glikeria Koutsianou aus Kornwestheim auf sie, gegen die sie noch vor ein paar Wochen unterlegen war. Allerdings  war Schlau hoch konzentriert und konnte ihr potenzial abschöpfen, so dass der Finaleinzug letztendlich relativ eindeutig sicher gestellt werden konnte. Im Finale stand ihr Alisha Jakobs aus nähe Hunsrück gegenüber. Hier war sie nicht zu bremsen und gewann das Finale vorzeitig mit 14:4 Punkten. Somit war der DM Titel sicher.

Mit der Bilanz von sechs Finalteilnahmen bei sechs Kämpferinnen und 4 Titeln ist Chefcoach Rudi Brunnbauer mehr als zufrieden und leitet für die nächsten Wochen eine etwas ruhigere Trainingsphase ein bevor die Vorbereitung zur Jugend- und Junioren WM beginnt.