Die 16-Jährige war erfolgreich bei den Weltmeisterschaften der Jugend und Junioren in Dublin und sichert sich den dritten Platz.

Konzentriert und ehrgeizig hatte sich das 16-jährige Talent des KSV Geisenhausen für das Jahreshighlight vorbereitet. Und die harte Vorbereitung hat sich bezahlt gemacht: Sie startete bereits stark in das Turnier und Runde um Runde gewann sie noch an Selbstvertrauen dazu und strahlte das auf der Kampffläche aus. Um sich auf einer WM zu platzieren, muss vom körperlichen Training im Vorfeld über die mentale Einstellung bis hin zum letzten Quäntchen Glück bei Tagesform und Auslosung alles stimmen. Denn das Turnier ist nach dem K.O. System organisiert, sodass jeder verlorene Kampf das Aus bedeutet. Ein machbares Los in der ersten Runde garantierte einen guten Start in das Wettkampfgeschehen. Marie besiegte Österreich noch vor Ablauf der regulären Kampfzeit, denn nach einem Punktevorsprung von zehn Punkten wird der Kampf wegen technischer Überlegenheit beendet. Einer größeren Herausforderung musste sich Marie daraufhin im Achtelfinale stellen: die Italiener sind bekannt, hervorragende Kämpfer in ihren Reihen zu haben. So hatte auch Alessia Costanzo bereits zahlreiche internationale Erfolge feiern dürfen. An diese würde sie aber auf dieser WM nicht anknüpfen können, denn in Marie Oßner fand sie ihre Meisterin. Voll konzentriert nutzte Marie jede Chance auf einen ihrer gefürchteten Konter und zog ins Viertelfinale ein. Von ihrem Sieg beflügelt ließ Marie auch der irischen Gegnerin in der nächsten Runde keine Chance. Das Tempo, das die Nationalkämpferin aus Geisenhausen vorlegte, war schlicht zu hoch für die Irin, die als eine der Titelfavoritinnen gehandelt worden war. Nun also stand der Kampf um den Finaleinzug gegen Maries Angstgegnerin aus Ungarn an. Dieser Kontrahentin war Marie bereits im Finale der EM 2013 unterlegen gewesen und umso mehr war Marie entschlossen, sich nicht noch einmal geschlagen geben zu müssen. Mit allen Mitteln versuchte Marie, sich den variablen und blitzschnellen Techniken der Ungarin zu stellen, hatte jedoch am Ende das Nachsehen.

Nach der ersten Enttäuschung nach dem verlorenen Halbfinale überwiegt inzwischen dennoch die Freude über WM-Bronze. Das Highlight, für die Nationalmannschaft ausgewählt worden zu sein und die Gewissheit, an der Weltspitze mitkämpfen zu können, gibt Marie nun Aufwind für die nächste Saison und sie ist fest entschlossen, ihre Freude am Sport und ihren Wettkampfgeist mit in das Trainingsgeschehen beim KSV zu tragen.